Neben dem Obstsortengarten der Oberlausitz-Stiftung in Ostritz, Ortsteil Leuba, gibt es in der Oberlausitz folgende weitere Sortengärten:

Görlitz, Ölberggarten: 2001 neu mit Obstbäumen bepflanzt; auf Schautafeln wird über 25 Apfel- und Birnensorten informiert.

Bad Muskau, Fürst-Pückler-Park: Hier wurden 2013 100 regionale Obstsorten gepflanzt. Pressemitteilung hier

Natuschutzstation Friedersdorf (Gemeinde Lohsa) im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

Miltitz, Gemeinde Nebelschütz-Jauer: 2013 wurden hier 90 Obstbäume alter Sorten gepflanzt.

Löbau, Baumschule Schwartz: hat eine Sammlung alter Obstsorten mit allein über 500 verschiedenen alten Apfelsorten

Zittau, Streuobstwiese am Ökozentrum Schülerbusch mit ca. 160 Obstbäumen mit unterschiedlichen Sorten. www.schuelerbusch.de


Malschwitz, Ortsteil Cannewitz

Zur Apfelscheune Cannewitz gehört ein Grundstück mit 630 Bäumen in 120 verschiedenen Obstsorten. Dort kann man sortenreinen Apfelsaft in 3 ltr., 5 ltr. und 10 ltr. –Bag-in-Boxen kaufen. www.apfelscheune-cannewitz.de

 


Baumschule im Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau

1815 legte Hermann Fürst von Pückler-Muskau in Muskau einen Landschaftsgarten an. Bereits spätestens 1827 gab es in Muskau eine „Fürstliche Baumschule“ in der auch viele Sorten von Obstbäumen verkauft wurden.
Vermutlich anfangs des 20. Jahrhunderts wurde auf der heute polnischen Seite des Parks auf ca. 20 ha eine Baumschule angelegt. Heute sind dort u.a. hochstämmige Obstbäume zu sehen – eine Sammlung mehrerer Dutzend Pflaumenbäume, über einem Dutzend Birnen- und Kirschbäume und über 250 Apfelbäume. 40 Apfelsorten davon wurden bestimmt und mit Hinweistafeln an den entsprechenden Bäumen versehen. In deutscher, polnischer und englischer Sprache gibt es eine 24 Seite umfassende Broschüre mit einem Plan der Baumschule sowie einem pomologischen Lehrpfad (Schöner aus Herrnhut und andere. Historische Sammlung alter Apfelbaumarten im Muskauer Park, hrsg. vom Narodowy Instytut Dziedzictwa, Warschau 2011).


Kirschendorf Groß-Radisch

Groß Radisch (ca. 350 Einwohner) ist ein Ortsteil der Gemeinde Hohendubrau im Landkreis Görlitz mit heute noch mehreren hundert Kirschbäumen.
Bereits im 19. Jhd. wurde der in der Gemeinde liegende Monumentberg, die Ränder der Felder und die Verbindungsstraßen zu den umliegenden Dörfern mit Kirschbäumen bepflanzt. Später wurden von Groß-Radisch aus auch die Alleen in Diehsa und an den Verbindungsstraßen von Gebelzig nach Weißenberg bewirtschaftet. In den vergangenen Jahren wurde damit begonnen, entlang der Straßen neue Kirschbäume zu pflanzen. Ein besonderer Schwerpunkt ist der Anbau von Kornelkirschen. Darüber hinaus gibt es eine Plantagenfläche an der Verbindungsstraße nach Steinölsa an der Wolfsschlucht. In den 1920iger und 1930iger Jahren war diese Fläche mit Pflaumen- und Zwetschgenbäumen bepflanzt. Mitte der 1950iger Jahre wurden dort in einer FDJ-Initiative 500 Kirschbäume gepflanzt. Diese Plantage wurde bis 1989 von der LPG „Thomas Müntzer“ bewirtschaftet. Pro Jahr wurden dort bis zu 21 t Kirschen geerntet.
Heute gibt es in Groß-Radisch keine kommerzielle Nutzung der Kirchen mehr. Weiterhin wird jedoch ein Kirschenfest gefeiert (mit Vogelscheuchenwettbewerb, Kirschbier etc.). Seit 1997 werden Kirschblütenwanderungen angeboten und seit 2013 gibt es eine Arbeitsgruppe Kirschen-Kornelkirschenköchinnen.
Weder über die alten noch die neuen Kirschsorten in Groß-Radisch gibt es genauere Kenntnisse. Der Heimatverein hat großes Interesse an einer Bestimmung der vorhandenen Sorten. Derzeit fehlen jedoch die finanziellen Mittel für eine pomologische Bestimmung.
Weitere Infos: pdf hier


Obstsortengärten in der weiteren Umgebung der Oberlausitz:

Klosterpfropfgarten Vrchlabi (Tschechien)
In den restaurierten Gartenanlagen des ehemaligen Augustinerklosters in Vrchlabi (früher: Hohenelbe) wurde 2011 ein Klosterpropfgarten angelegt. Dort befinden sich insgesamt ca. 100 Obstbäume (Kirschen, Pflaumen, Birnen und Äpfel) verschiedener Sorten. Ein Teil der Obstbäume ist mit Informationstafeln in tschechischer Sprache versehen. Zudem gibt es eine große Informationstafel in tschechischer Sprache.
Vrachlabi befindet sich am Fuße des Riesengebirges ca. 60 km von Zittau entfernt.

Nebelschütz: Streuobstwiese „Steina“ (Hauptstraße 9, 01920 Steina): Im Rahmen eines Interreg-Projekts in den Jahren 2019-2021 wurde ein Wildzaun um die trockene, stark abschüssige Fläche gebaut und nach der Anlage sogenannter Swales (Rententionsgräben) die Pflanzung von fast 100 Obstbäumen und Sträuchern durchgeführt. Wühlmausschutzanlagen, z. T. mit Schotterwurzelbett und Hasendrahtgeflecht als Wirkungsvergleich wurden ergänzt sowie eine umfangreiche Etablierung von Nützlingslebensräumen durch die Schaffung eines biodiversitätsfördernden Umfeldes.

Streuobstwiese Tauerweg in Kreba-Neudorf: In den Jahren 2018 und 2019 wurde die alte Streuobstwiese für umweltpädagogische Zwecke wieder nutzbar gemacht. Als neue Station des überarbeiteten Naturerlebnispfades Kreba-Neudorf dient die Streuobstwiese seitdem der Information über die Streuobstwiesennutzung als traditionelle Landnutzungsform und deren Bedeutung für den Artenschutz.

Ebersbach-Neugersdorf, Ringstraße 8: hier hat die Firma Linke im Jahr 2015 einen Obstlehrpfad & Findlingspfad angelegt.